Philosophie
Während unseres Studiums und danach in unserer beruflichen Laufbahn haben wir uns intensiv mit den Themen Ökologie und Pflanzenschutz auseinander gesetzt. Durch die Tätigkeit im Zulassungswesen wurde uns schnell bewusst, welche fachlichen Anstrengungen in Form von wissenschaftlichen Untersuchungen notwendig sind, um ein Produkt wie ein Pflanzenschutzmittel in Europa auf den Markt zu bringen. Erst nach mehrjähriger, intensiver Prüfung erfolgt am Ende die Zulassung durch die Behörden.
Aber auch bei der sorgfältigsten Prüfung bleibt für alle Stoffe ein Restrisiko und Schadwirkungen durch Langzeiteinsätze können nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Mit dieser Erfahrung im Rucksack versuchen wir Weinbau auf unserem Hof anders zu betreiben und ohne jeglichen Pflanzenschutz auszukommen, egal ob mit biologischen oder chemischen Mitteln. Wir setzen vielmehr auf das, was uns die Natur vorgibt und durch Kreuzungen verschiedener Sorten und Veredlung der Reben hervorgebracht wird.
Zu einem modernen Weingut gehört für uns der ausschließliche Anbau von pilzwiderstandsfähigen Sorten. Riesling, Grauburgunder oder Spätburgunder sind Weine, die Sie bei uns nicht finden werden. Dafür wachsen auf unserem Weingut Solaris, Cabernet Carol und andere PIWI-Sorten.
Beim Anlegen der Rebzeilen achten wir auf ausreichend Abstände der Pflanzen innerhalb der Reihen und natürlich auch zwischen den Zeilen – es kommt nicht auf den absoluten Ertrag, sondern die Qualität an. Ein sanfter, vorausschauender Rebschnitt ist bei der Erziehung unbedingte Voraussetzung. Wir setzen auf einen durchlüfteten Bestand und arbeiten gleichzeitig mit hilfreichen "Begleitpflanzen". Während im konventionellen Anbau die Zeilen konsequent gesäubert werden, gibt es bei uns Bodendecker. Lavendel, Oregano und Thymian helfen Schädlinge in Schach zu halten; Beinwell, der bei uns in Massen wächst, sorgt für einen gesunden "Rebenfuß" – denn nur eine gesunde Wurzel bringt auch gesunde oberirdische Pflanzenteile hervor.
In jede zweite Reihe zwischen den Reben säen wir im Frühjahr eine Mischung aus Phacelia und Leguminosen, gleichermaßen Bienenweide und dauerhafter Stickstofflieferant. Außerdem sorgen unsere fleißigen Helfer – Nancy und Isabella – für reichlich Zufuhr an Eseldung, mit jeder Menge Regenwürmern. Damit schaffen wir die Grundvoraussetzung für eine regenerative Landbewirtschaftung, mit dauerhaftem Humusaufbau.
So versuchen wir nach und nach eine sinnvolle Pflanzengemeinschaft zu schaffen, in der sich Kultur- und Begleitpflanzen gleichermaßen wohlfühlen. Unser Wein dankt es uns mit hervorragender Entwicklung und bislang ohne Krankheiten. Übrigens haben unsere Reben noch eine Besonderheit aufzuweisen: jeder Rebstock trägt einen Namen. Und wie in jeder großen Familie gibt es stärkere und schwächere Glieder. Letztere wachsen eben ein wenig langsamer und brauchen noch ein bisserl mehr Aufmerksamkeit in der Pflege – auch das gehört zu unserer Philosophie.
Aber auch in der Kellerei achten wir - neben der Einhaltung der für uns selbstverständlichen Grundsätze eines ökologischen Weinausbaus – auf Nachhaltigkeit. So verwenden wir beim verschließen der Flaschen keinerlei Drehverschlüsse oder Banderolen aus Aluminium. Letztere verbleiben üblicherweise an den leeren Flaschen und verursachen einen vielfachen Energieaufwand beim Glasrecycling, da das Aluminium aus der Glasschmelze durch extrem hohe Temperaturen separiert werden muss.
Unsere Schraubverschlüsse werden zu 100% aus recycelbaren Holzfasern hergestellt. Der „WoodTwister“ stammt von der Firma Syncor und ist im Innern mit einer Einlage aus Glas versehen – edel, geschmacksneutral und umweltschonend. Statt einer Banderole aus Aluminium verwenden wir lediglich einen Kapselstreifen aus Papier.
Alle 2H-Etiketten werden auf zellstofffreiem Steinpapier gedruckt.